Fachkongress: Umwelttech meets IT -
Green-IT und E-Energy in der Praxis

Gemeinsame Veranstaltung der Aktionslinien Hessen-Umwelttech und Hessen-IT

Welchen Beitrag kann die Umwelttechnologie für eine nachhaltige Gestaltung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien leisten? Und wie kann die IT-Branche bei der Optimierung von energie- und umwelttechnischen System helfen? Diesen beiden Fragen wurde im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Aktionslinien Hessen-Umwelttech und Hessen-IT am 20. August in Frankfurt nachgegangen.

Der Wirtschaftsstaatssekretär Klaus-Peter Güttler betonte dabei im Rahmen seines Grußwortes die Bedeutung der IKT für die Energieeffizienz. Die stetige Zunahme an Servern, PCs und Laptops sowie der steigende Datenverkehr über das Internet ermöglichen zwar eine effiziente Kommunikation und die Optimierung von Prozessabläufen. Sie verursachen jedoch auch einen hohen Stromverbrauch und wachsende Mengen an belastetem Elektroschrott. Für die weitere Entwicklung sind deshalb energie- und ressourcenschonende Lösungen erforderlich. Deshalb wurde im Veranstaltungsverlauf zukunftsweisende Entwicklungen erörtert und Chancen, die sich durch die Anwendung effizienter Technologien ergeben, dargestellt.

Bei der e-shelter facility services GmbH, mit 60.000 qm Rechenzentrums-Fläche Europas größtes Datacenter-Areal, wurde praxisnah vorgestellt, welche Möglichkeiten beispielsweise ein Rechenzentrum zur Senkung seines Energiebedarfs hat. Dies ist von besonderer Bedeutung, da der Energieverbrauch in Rechenzentren aktuell deutlich ansteigt und die IKT-Branche weltweit bereits zwei Prozent der C02-Emissionen verursacht. Wirtschaftsstaatssekretär Klaus-Peter Güttler betonte auf der Fachtagung die Potenziale, die bei gleichzeitiger Anwendung von Umwelttechnologien und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) entstehen. „Durch den Einsatz von innovativer Umwelttechnologie und intelligenter Nutzung von IT lässt sich der Stromverbrauch in Rechenzentren halbieren", so der Staatssekretär. Durch Prozessoptimierung mittels elektronischer Steuerung oder elektronische Energiemanagementsysteme kann eine benötigte Energiedienstleistung mit weniger Einsatz an Primärenergie erzielt, also die Energieeffizienz deutlich erhöht werden. Auf diese Weise können die IKT wesentlich dazu beitragen, die energiepolitischen Ziele zu erreichen. Güttler wies auch auf die Bedeutung der IKT für die Energieversorgung der Zukunft hin. „Mit dem vermehrten Einsatz von dezentralen Stromerzeugern, auch durch stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien, verändern sich die Anforderungen an das Stromnetz. Moderne Informationstechnologie ist hierbei ein wichtiges Instrument, um Stromerzeugung und Stromverbrauch zu synchronisieren und die Netzstabilität aufrecht zu erhalten". „Hessen nimmt sich der drängenden Fragen der Lösung der Energieprobleme durch IKT an und ist hierbei mit den Aktionslinien Hessen-IT und Hessen-Umwelttech hervorragend positioniert", so der Staatssekretär abschließend.

Green-IT - umweltschonende Nutzung von Informationstechnologien

Hinter dem Begriff Green-IT verbirgt sich die Zielsetzung der umweltschonenden Gestaltung und Nutzung von Informationstechnologien über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg. Neben einem optimierten Einsatz der EDV, bei dem Geräte, die gerade nicht genutzt werden, ausgeschaltet bzw. in den Stand-by-Betrieb versetzt werden, versteht man hierunter insbesondere die Entwicklung von Strom und Ressourcen sparenden Geräten (PCs, Server, Monitore etc.) sowie eine Verminderung des Energieverbrauchs von Rechenzentren. Ein wichtiger Ansatzpunkt bei Rechenzentren besteht beispielsweise in einer Optimierung der Kühlsysteme.

E-Energy - IT-basierte Optimierung der Energietechnologie

Eine erweiterte Definition versteht unter Green-IT nicht nur eine umweltschonendere Gestaltung der IT selbst, sondern auch den Einsatz der IT in anderen Technologiefeldern mit dem Ziel der Umweltentlastung. Ein wichtiges Feld ist der Bereich E-Energy. Hier geht es darum durch intelligente und digital vernetzte Zähler- und Messsysteme, so genannte Smart-Metering-Systeme oder virtuelle Kraftwerke die Energieerzeugung und den Energieverbrauch optimal aufeinander abzustimmen. Unter virtuellen Kraftwerken versteht man den Verbund von zumeist kleinen, dezentralen Kraftwerken, wie zum Beispiel Windenergieanlagen, Blockheizkraftwerken, Fotovoltaikanlagen, Kleinwasserkraftwerken und Biogasanlagen, die gemeinsam von einer zentralen Warte gesteuert werden.

Veranstaltungsort/Termin

Am 20. August, ab 12:30h
bei der
e-shelter facility services GmbH
Eschborner Landstr. 100
60489 Frankfurt